Abhyanga bedeutet frei übersetzt so viel wie „eine besondere Bewegung mit liebenden Händen“ und ist wohl die Massageform, die die meisten mit Ayurveda in Verbindung bringen. Das besondere an der Abhyanga sind die langen Streichrhythmen und die Öle (Thailam genannt). Die Massage wird von speziell ausgebildeten Therapeuten ausgeführt, manchmal sogar vierhändig von zwei Therapeuten gleichzeitig, und arbeitet durch die Berührung und spezielle Streichrichtung mit der Bewegung von Energien im Körper. So werden die Doshas harmonisiert, Verspannungen und Stagnation des Blutes verbessert, die Körpergewebe und Organe genährt und es entfaltet sich dadurch eine energetisierende Wirkung auf den Körper und Geist.

Eine Besonderheit sind die zum Einsatz kommenden Öle, denn sie werden speziell nach Konstitution und aktuellem Zustand ausgewählt. Dabei gibt es eine Vielzahl von mit Kräutern versetzten Ölen mit bestimmten Wirkungen, zwischen denen der Therapeut je nach Individuum wählt. Auch wenn die Durchführung von einem Therapeuten sicher besonders schön ist, so wird empfohlen die Abhyanga als Selbstmassage auch in die tägliche Routine zu integrieren und sie eignet sich wunderbar als Self-Care Ritual.

Wann ist Abhyanga besonders gut?

  • Bei Dosha Ungleichgewicht, besonders bei Vata Übermaß
  • bei Stress, da sie entspannend wirkt
  • Bei körperlichen Belastungen
  • Bei viel geistiger Arbeit
  • um die Regeneration und Verjüngung des Körpers zu fördern
  • um einen guten Schlaf zu fördern

Wann solltest du auf eine Ölmassage verzichten?

  • bei Erkältungen, Schleimbildung oder Fieber
  • bei offenen Wunden oder Abzessen
  • wenn du deine Menstruation hast
  • unmittelbar nach dem Essen
  • wenn Ama im Körper ist (das erkennst du z.B. an einer stark belegten Zunge)

Die besten Öle je nach Konstitution:

  • Vata: Sesamöl oder Mahanarayan Thailam
  • Pitta: Sonnenblumen- oder Kokosöl oder Pinda Thailam
  • Kapha: Maisöl oder Kalmuswurzel Öl

Kapha Typen können sich auch ab und zu eine Ölmassage gönnen, besonders gut ist jedoch eine Trockenmassage mit einem Seidenhandschuh (Garshan).

Bei der Selbstmassage kannst du aber mit Sesamöl generell nichts falsch machen, wenn du die oben stehenden Kontraindikationen beachtest.

Und so geht´s:

Erwärme das Öl im Wasserbad bis es eine angenehme Temperatur hat. Das Öl wird jetzt an verschiedenen Stellen von Kopf bis Fuß nacheinander aufgetragen. Beginne mit dem Scheitel und den Ohren, dann um den Nabel und danach die Fußsohlen einzuölen. Das Öl wird von diesen Stellen mit herabstreichenden Bewegungen auf den gesamten Körper aufgetragen. Um die Gelenke und den Bauch wird immer in kreisenden Bewegungen massiert. Denke auch an die Fuß- und Fingerzwischenräume. Das Öl sollte mindestens eine halbe Stunde einwirken und wird anschließend mit warmem Wasser und einer natürlichen und milden Seife abgewaschen.