Meetings, Reisen, Terminänderungen – wenn der Alltag und seine Herausforderungen nicht wären, hätten wir wahrscheinlich alle die perfekte Routine. Besonders wenn du dich schon etwas mit den Empfehlungen des Ayurveda befasst hast, fragst du dich wahrscheinlich: wie soll ich das bloß in mein Leben integrieren?

Da ich selbst viel reise bekomme ich immer wieder die Frage gestellt, wie ich Ayurveda unterwegs integriere. Daher habe ich meine Lieblingstipps hier für dich zusammen gestellt. Meine Tipps kannst du dir auch nochmal etwas ausführlicher in der Podcast Episode #12 anhören.

 

Reisen und das Vata Dosha

Laut Ayurveda erhöht Reisen das Vata Dosha. Warum? Vata besteht aus Luft und Raum – bewegen wir uns schnell durch Zeit und Raum, erhöhen sich diese Qualitäten auch in unserem Körper. Zudem führen die Vibrationen in Auto, Bus, Zug oder Flugzeug zusätzlich dazu, dass das Vata Dosha mit dem Schwerpunkt Bewegung zusätzlich gereizt wird. Das kann sich bei sehr empfindlichen Menschen auch in Nervenreizungen, Schmerzen im unteren Rücken oder Empfindungsstörungen äußern. Weiterhin kommt hinzu, dass wir auf Reisen unsere gewohnte Routine verlassen müssen und wir greifen eher nach Snacks und kalten oder ungewohnten Mahlzeiten. Dadurch kann es zusätzlich passieren, dass unser Stoffwechsel und Vata durcheinander kommen, was sich in Verdauungsstörungen, Verstopfung, trockener Haut oder Erschöpfung äußert. Da das Vata Dosha kalt, trocken, rau, beweglich und luftig ist, basieren die folgenden Tipps auf dem Ausgleich dieser Qualitäten.

 

5 Tipps wie du Ayurveda auf Reisen integrierst und wieder ins Gleichgewicht kommst

Auf Reisen geht es nicht darum eisern an allen Gewohnheiten festzuhalten, sondern es braucht auch Raum „mit dem Flow“ gehen zu können. Es ist nicht schlimm, die gewohnte Routine auf Reisen zu verlassen oder wenn einfach mal der Alltag dazwischen kommt. Es hilft jedoch ein paar einfache und kleine Gewohnheiten beizubehalten, die eine große Wirkung haben.

 

1. Routine

Ich würde mich als einen relativ flexiblen Menschen bezeichnen, der nicht unbedingt immer der größte Freund von Routine ist. Es gibt allerdings einige feste Routinen, die ich auch auf Reisen nicht loslasse, da sie für mein Wohlbefinden einfach nicht mehr wegzudenken sind. Dazu gehört, dass ich meine Mahlzeiten möglichst zu den gewohnten Zeiten beibehalte und auch mit den Schlafenszeiten in einem Rhythmus zu bleiben. Meine Basis-Morgenroutine besteht aus Zungeschaben, warmes Wasser trinken, 3 Yogaübungen und einer 5 Minuten-Meditation – soviel Zeit und Platz ist immer.

 

2. Wärme

Egal ob Tee, eine warme Mahlzeit oder warme Klamotten – für das kalte Vata und unser Verdauungsfeuer ist es wichtig Wärme zu schaffen.

Auf Reisen habe ich immer eine Thermoskanne, Teebeutel und/oder frischen Ingwer dabei. Wenn du nett fragst, wird dir diese in einem Café oder im Flugzeug immer gerne mit heißem Wasser aufgefüllt. Wenn du die Wahl hast, dann entscheide dich für eine warme Mahlzeit, dein Körper wird es dir danken. Und auch wenn du in ein warmes Land fährst, nimm dir trotzdem einen leichten Schal oder ein Tuch mit und genügend lange Sachen – Klimaanlagen, unvorhergesehene Wetterumschwünge oder keine ausreichend warme Bettdecke in deiner Unterkunft – je besser du deine Körpertemperatur stabil hältst, desto stabiler ist auch deine Wohlbefinden und Erkältungen haben weniger Chancen.

 

3. Erdung

Wähle Nahrungsmittel, die eine erdende und nährende Qualität haben, wie Wurzelgemüse, Datteln und Mandeln. Nicht nur über das Essen kannst du dich gut erden, sondern auch eine kleine Atemübung (z.B. die Wechselatmung), eine kurze Meditation oder barfuß laufen – diese kleinen Dinge senken das Stresslevel und machen gleich einen Unterschied, wie du dich fühlst.

 

4. Ayurveda Travel-Kit

Mal ehrlich: Wie oft ist es dir schon so gegangen, dass du einen Haufen Klamotten auf Reisen eingepackt hast und nur die Hälfte gebraucht hast? Ich habe gelernt, mich auf das wesentliche zu beschränken und dafür Platz für ein kleines Ayurveda-Kit zu haben, dass mir auf Reisen immer sehr gute Dienste leistet. Dazu gehört eine Porridge Mischung, die du dann unterwegs nur mit warmen Wasser oder Pflanzendrink aufgießen musst. Diese enthält unter anderem Chia, Flohsamen oder Leinsamen und Gewürze, um die Verdauung zu unterstützen.

Auch immer im Gepäck: Triphala, Ashwagandha, Kurkuma, eine Gewürzmischung und Ghee/Kokosöl. Triphala einzunehmen hilft der Verdauung auf Reisen, Ashwagandha ist perfekt um einen Jetlag zu überwinden oder generell den Schlaf zu verbessern und Vata auszugleichen. Kurkuma hilft bei Erkältungen und mit meiner auf mich abgestimmten Gewürzmischung kann ich schnell jedes Essen „aufwerten“. Ghee oder Kokosöl kannst du sowohl innerlich als äußerlich gegen eine trockene Haut anwenden. Oft nehme ich auch einen Duft z.B. Rose oder Sandelholz mit oder Räucherstäbchen gegen ein schlechtes Raumklima.

 

5. Trinken

Auf Reisen geht es schnell mal unter ausreichend zu trinken. Dabei brauchen wir jetzt mehr Flüssigkeit als sonst, denn Klimaanlagen oder überheizte Räume, Stress und das Vata Dosha führen dazu, dass der Körper austrocknet. Daher achte darauf, mehr als sonst zu trinken und mit kleinen Tricks wie Infused Water, Tee oder Saftschorlen einen Anreiz zu schaffen, zu trinken. Auch Kokoswasser ist optimal, denn es sorgt zusätzlich noch für ein gutes Elektrolytgleichgewicht. Ebenso sind frische süße Früchte, wie Mango oder Melone ideal um dich mit Feuchtigkeit zu versorgen.

 

Mein zusätzlicher Self-Care Tipp auf Reisen:

Gönne dir eine Massage oder massiere dich am Ende des Tages selbst mit Öl, lasse es kurz einwirken und dusche dich dann mit einem milden Duschbad warm ab bevor du ins Bett gehst.

 

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