Kardamom (Elettaria cardamomum) gehört botanisch zu den Ingwergewächsen, wobei zwischen Schwarzem und Grünem Kardamom unterschieden wird. Im Ayurveda ist die Heilwirkung der Kardamomsamen seit jeher bekannt und in der westlichen Naturheilkunde gewinnt er stetig an Bedeutung.

Seine Samenkapseln liefern ein wertvolles ätherisches Öl, welches aufgrund seiner verschiedenen Bestandteile ein breites Wirkspektrum aufweist. Das Öl enthält unter anderem Borneol und Cineol, beide Stoffe gelten als schleimlösend und antibakteriell.
Im Ayurveda kommt Kardamom zur Anwendung, wenn die Verdauung Probleme bereitet. Das Gewürz regt Magen, Galle und Speicheldrüsen an, mehr Sekret zu bilden. Damit können auch schwere Mahlzeiten besser verdaut werden und ein aufgeblähter Bauch oder unangenehmes Völlegefühl verhindert. Zu diesem Zweck lässt sich Kardamom gut Fenchel mischen und lindert auch saures Aufstoßen. Außerdem wird Kardamom bei Erkältungen, Husten, Bronchitis und Heiserkeit eingesetzt und seine Wirkung bezieht sich auf seine erhitzenden und scharfen Eigenschaften. In welcher Form Kardamom zur Anwendung kommt, richtet sich im wesentlichen nach der Art der Beschwerden.
Da sein Aroma leicht verfliegt, sollte man zum Kochen anstelle von gemahlenem Pulver besser Kardamom-Kapseln kaufen, die man bei Bedarf im Mörser zerstößt. Grüner Kardamom hat einen süßlich scharfen Geschmack, und eignet sich auch zum würzen für Süßspeisen, während schwarzer Kardamom eher herb schmeckt. Ein Tipp für alle Kaffeeliebhaber: Kardamom verfeinert nicht nur den Kaffeegeschmack, sondern macht ihn auch bekömmlicher. Dazu kann die vollständige Kapsel nach leichtem andrücken im Mörser mit dem Kaffee aufgekocht werden oder zum Kaffeepulver in den Siebträger gegeben werden. Wer den Kaffee mit Milch trinkt, kann auch die Milch mit Kardamom aufkochen.

Wirkung:

Geschmack (Rasa): scharf, süß
Eigenschaft (Guna): leicht, trocken
Thermodynamik (Virya): kühlend
Nachgeschmack (Vipaka): süß
Dosha Wirkung: Tridosha ausgleichend, erhöht im Übermaß Pitta
Sezifische Wirkung (Prabhav): steigert die Verdauungskraft, entschleimend

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Quellen zum Nachlesen:

  1. Nair S, Nagar R, Gupta R. Antioxidant phenolics and flavonoids in common Indian foods. J Assoc Physicians India 1998. Vol 46, Issue 8, P 708-710 
  2. Jamal, Kalim Javed, M. Aslam, M.A. Jafri. Gastroprotective effect of cardamom, Elettaria cardamomum Maton. fruits in rats. Journal of Ethnopharmacology, 2006 Vol 103, Issue 2, P 149–153
  3. Elgayyar M, Draughon FA, Golden DA, et al. Antimicrobial activity of essential oils from plants against selected pathogenic and saprophytic microorganisms. J Food Prot 2001; Vol 64, Issue 7, P1019-1024
  4. Hassan Gilani A., Jabeen, Q., Khan, A. Jabbar Shah, A. Gut modulatory, blood pressure lowering, diuretic and sedative activities of cardamom. Journal of Ethnopharmacology, 2008, Vol 115, Issue 3, P 463–472