Kurkuma ist mein Heilmittel für alles: Egal ob ich mich geschnitten habe und ein Desinfektionsmittel für die Wunde brauche, das Gefühl habe, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, die Darmgrippe kursiert oder ob ich einfach Lust habe auf eine leckere goldene Milch: Kurkuma hilft immer.
Kurkuma, auf Sanskrit Haridra, lateinisch Curcuma longa (auch als Gelbwurz bekannt), gehört zur Pflanzenfamilie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Kurkuma ist wie der Ingwer eine mehrjährige Pflanze mit knolligem Wurzelstock, dem Rhizom. Dieses ist fleischig und innen kräftig orange gefärbt und gibt als getrocknetes Pulver dem Curry seine charakteristische Farbe. Kurkuma besticht aber nicht nur mit seiner Farbe, sondern auch durch eine hervorragende Wirksamkeit bei zahlreichen Erkrankungen. Zu verdanken ist es dem Zusammenspiel der enthaltenen Wirkstoffe Curcumin, Xanthohriziol, Calcium, Kalium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Besonders im Falle von Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Arthritis, Multiple Sklerose, Diabetes mellitus (Typ1), entzündlichen Darmerkrankungen erweist sich Kurkuma als potenter Helfer. Der aktive Wirkstoff Curcumin wirkt antioxidativ (zellschützend), antiinflamatorisch (entzündungshemmend) und antibakteriell. Kurkuma stimuliert die Verdauung und das Immunsystem, regt die Wundheilung an, stimuliert Leber und Galle und senkt Blutdruck und Cholesterinspiegel.
Forschung
Die Forschung bestätigt immer mehr was schon längst im Ayurveda beschrieben wurde. Die Prävention von Erkrankungen und Alterung lässt sich vor allem über den Schutz unserer Zellen vor Angriffen freier Radikale bewirken Deshalb ist es wichtig sogenannte Antioxidantien in die Ernährung zu integrieren. Dazu gehören Vitamin C, Coenzym Q10, Beta-Carotin, Selen, Vitamin E und viele andere Substanzen, wie auch das Curcumin aus dem Kurkuma-Gewürz. Curcumin erhöht darüber hinaus die Aktivität der T-Lympozyten, der B-Lymphozyten, stimuliert die Makrophagen und andere Immunzellen und gilt als einer der stärksten immunmodulierenden, pflanzlichen Wirkstoffe. Dies macht Curcumin interessant bei Autoimmunerkrankungen wie Arthritis, Psoriasis u.a. Im Molecular Nutritional and Food Research wurde eine Studie vorgestellt, der zufolge auch Darmentzündungen verhindert werden konnten, wenn Kurkumin eingenommen wurde.
Kurkuma weist blutdrucksenkende Eigenschaften auf, in dem es unser Blut verdünnt und reguliert Entzündungsmechanismen im Körper die ansonsten unsere Zellen angreifen würden. Es hilft der Leber bei der Entgiftung und auch auf die Hirnleistung konnten in Studien positive Effekte von Kurkuma gezeigt werden, denn Kurkumin kann die Blut-Hirn-Schranke durchdringen. Es gibt zunehmend Beweise dafür, dass Kurkumin daher möglicherweise vor neurodegenerativen Erkrankungen schützen kann.
Wirkung im Ayurveda
Kurkuma wirkt Tridosha, kann im Übermaß jedoch Pitta erhöhen. Das liegt daran, dass seine Geschmacksrichtungen bitter, herb und auch scharf sind. Nach der Verdauung entwickelt Kurkuma eine scharfe Wirkung und die thermische Energie ist heiß mit leichten und trockenen Eigenschaften . Laut Ayurveda reinigt Kurkuma das Plasma (Rasa) und das Blut (Rakta) und ist ein wahres Hautelixir. Aber auch fiebersenkende, blutstillende und schmerzlindernde Eigenschaften werden Kurkuma unter anderem im Ayurveda zugeschrieben.
Geschmack (Rasa): bitter, herb, scharf
Eigenschaft (Guna): leicht, trocken
Thermodynamik (Virya): heiß
Nachgeschmack (Vipaka): scharf
Dosha Wirkung: Tridosha ausgleichend
Sezifische Wirkung (Prabhav): wirkt antibakteriell und antiviral
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Quellen zum Nachlesen:
- Martins AP, Salgueiro L, Goncalves MJ, Cunha AP, Vila R, Canigueral S, Mazzoni V, Tomi F, Casamova J. Essential oil composition and antimicrobial activity of three zingiberaceae. Planta Med 2001, Vol 67, Issue 4, P 580.
- Belcaro et al.: Product-evaluation registry of Meriva®, a curcumin-phosphatidylcholine complex, for the complementary management of osteoarthritis Panminerva Med. 2010. Vol 52, Issue 2, pp 55-62
- Kowluru et al.: Effects of curcumin on retinal oxidative stress and inflammation in diabetes Nutr Metab, 2007.
- Häringer, E.: Curcuma longa L. reduziert funktionelle Dyspepsie und reguliert erhöhte Lipidwerte, Pharm. Ztg. 2003; 148, 3396
- Deshpande, U. R, et al., Effects of turmeric extract on lipid profile in human subjects. Med. Sci. Res 1997 Vol 25, pp 695 – 698.