Grüne Smoothies gelten als das Health-Food schlechthin. Sie versprechen uns Detox, mehr Energie und jeden Menge Nährstoffe. Dabei wird oft vergessen, dass jeder Mensch nicht nur äußerlich sehr individuell ist, sondern auch jeder Stoffwechsel und jede Verdauung etwas anders funktioniert. Das liegt an unserer Genetik oder ayurvedisch gesehen an den 3 Doshas, die für unseren persönlichen Körpertyp verantwortlich sind: Vata, Pitta und Kapha. Für Menschen deren Grundkonstitution eine sensible Verdauung aufweist treten durch Grüne Smoothies häufig Verdauungsprobleme wie Blähungen, oder andere Nebenwirkungen die sich in kalten Händen und Füßen zeigen oder dem Gefühl nicht richtig geerdet zu sein. Dabei kann es dann ganz egal sein, wie viele Nährstoffe ein Lebensmittel oder der Smoothie enthält, denn ob uns das was nützt hängt maßgeblich davon ab, ob unsere Verdauung stark genug ist die Nährstoffe aufzunehmen und zum anderen ob diese überhaupt in einer für uns bioverfügbaren Form vorliegen. Da also nicht alles, was wertvolle Nährstoffe enthält, auch gut verstoffwechselt werden kann, gibt es im Ayurveda Empfehlungen, wann und wie wir die Rohkost-Drinks am Besten verdauen. Hier einige Tricks mit denen du für eine bessere Verwertung sorgst:

Zutatenwahl

Die Besten Gemüse für grüne Smoothies sind leicht verdauliche gelbe Zucchini, süßliche Blattsalate wie Kopfsalat oder Feldsalat und Kräuter wie Basilikum oder Brunnenkresse. Smoothies sollten immer einen Anteil von wärmenden oder süßlichen Gemüsen wie Karotte, Rote Bete, Rettich, Radieschen oder Kresse enthalten, da diese den Stoffwechsel in Gang bringen.

Grüne Gemüse mit vorwiegend herbem Geschmack wie Blattspinat, Kohl oder Endivien sind weniger zu empfehlen, denn das Verdauungsfeuer (Agni) wird durch „herb“ geschwächt. Für ein starkes Verdauungsfeuer (v.a. Pitta-Typen) ist das kein Problem, nur sind damit eher wenige Menschen gesegnet. Gute Alternativen für den Rest von uns (Vata- oder Kapha Typen) sind die oben genannten roten Gemüse. In Kombination mit einem kleinen Anteil an Bitterstoffen wie durch Radiccio, Löwenzahn oder Brennnessel können zudem noch Toxine (Ama) verbrannt werden. Generell sollten aber vor allem mit Wildkräutern sparsam umgegangen werden, da sie meist eine starke und vor allem austrocknende Wirkung haben.

Zugabe von Stoffwechsel-Boostern

Gewürze oder Pflanzen, die die Verdauung anregen werden im Ayurveda Deepana und Pachana genannt. Smoothies sind durch die Zugabe von verdauungsfördernden Gewürzen wie Ingwer, Kreuzkümmel, Kurkuma, Kardamom, (Cayenne-)Pfeffer, Pipalli (langer Pfeffer) oder Zimt besser zu verdauen. Ayurvedische Smoothies berücksichtigen somit das Wissen um die Aspekte einzelner Nahrungsmittel als auch die Gesetze des Stoffwechsels.

Know how and when

  • Schwer verdauliche Gemüsesorten – wie Kohl oder Blattgemüse – sind im gekochten Zustand leichter verwertbar.
  • Smoothies sollten niemals gekühlt sein. Sie werden auch besser verdaut, wenn sie mit etwas gekochtem, auf Raumtemperatur abgekühltem Wasser zubereitet werden. Dabei gilt: Weniger Wasser, mehr kauen (ja, auch Smoothies lassen sich kauen).
  • Die Smoothies sollten nicht zu viel Wasser enthalten, da Wasser das Verdauungsfeuer löscht.
  • Wichtig ist nicht nur was, sondern auch wann: Mittags ist das Verdauungsfeuer (Agni) am stärksten – also eine gute Smoothiezeit, wohingegen Nachmittags und Abends unsere Verdauung eher schwach ist und rohe Speisen nicht gut verdaut werden.
  • Früchte und Gemüse sollten nach Möglichkeit nicht gemischt werden, das gilt vor allem für Bananen und Melonen, die mit allem anderen unverträglich sind. Früchte sollten generell sparsam eingesetzt werden, da sie kühlend auf den Körper wirken und ebenfalls viel Wasser enthalten.

Jahreszeiten Smoothies

Im Frühling ist das Beste Detox immer noch eine Kur mit frischem Brennnesseltee, um das kalte Kapha Doshas des Winters zu schmelzen. Grüne Smoothies können mit einigen Wildkräutern zubereitet werden.

Im Sommer eignen sich Grüne Smoothies mit Salaten, Gurke, Koriander und Blüten oder mit süßem Obst wie Weintrauben oder Granatapfel.

Im Herbst sollten eher frische Säfte getrunken werden (Karotte/Apfel oder Beete).

Der Winter ist eine gute Zeit für eine Grüne Smoothie Pause. Stattdessen kannst du Matcha Tee, Grünen Tee oder Kräutertees trinken.

Typgerechte Smoothies

Vata-Smoothies sollten immer etwas Wurzelgemüse und Zitrone oder Granatapfel enthalten. Das erdet den luftigen Vata Typ und sauer wirkt für ihn ausgleichend und verdauungsfördernd. Auch Reismilch oder Mandelmilch eignet sich für Vata Smoothies oder etwas Öl um die trockenen oder herben Eigenschaften der meisten Gemüse auszugleichen.

Pitta-Smoothies sind ideal aus einer Kombination von kühlenden und wässrigen Zutaten: Gurke, frischer Koriander und Blattgemüse, angereichert mit Kokosmilch/wasser

Kapha-Smoothies aktivieren und erwecken das Lebensfeuer, wenn viele frische Kräuter enthalten sind und scharfe Eigenschaften vorherrschen, indem sie z.B. mit frischem Ingwer und Pfeffer ergänzt werden

Die Alternativen sind also vielfältig um mit ein paar Tricks und etwas ausprobieren deinen ganz persönlichen, bekömmlichen und gesunden Smoothie zu finden. Aber vielleicht gilt deine Liebe auch viel mehr einem ayurvedischen Curry – dann ist das ebenso gut!

 

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